Das Gusseisen 1mal1: Alles Wichtige im Überblick.

Das Gusseisen 1mal1: Alles Wichtige im Überblick.

Was ist Gusseisen? Welche Arten von Gusseisen gibt es? Wie pflege ich mein Gusseisenprodukt richtig? Was versteht man unter dem "Einbrennen"? 

Das wollen wir von LUKIN in diesem Artikel für Euch klären.

 

Was ist Gusseisen? 

Gusseisentöpfe und -pfannen zählen zu den traditionellsten und vielseitigsten Kochgeräten überhaupt und erfreuen sich auch in der modernen Küche großer Beliebtheit. Dank seiner hervorragenden Wärmespeicherung & -verteilung, seiner natürlichen Antihaftbeschichtung & dem einzigartigen Geschmack, den es den Speisen verleiht, wird Gusseisen gleichermaßen von professionellen wie von Hobbyköchen geschätzt. Mit der richtigen Pflege, können Gusseisenprodukte sogar Generationen überdauern & avancieren somit zu einem richtigen Vintage-Schmuckstück. Hinter jedem Kochgeschirr aus Gusseisen verbirgt sich eine spannende Geschichte der Handwerkskunst. Der Herstellungsprozess ist ein kompliziertes Zwischenspiel zwischen Mensch und Maschine, bei dem Rohstoffe sorgfältig geformt, behandelt und in ein Endprodukt verwandelt werden, das ebenso ästhetisch ansprechend wie funktional ist. 

Im Nachfolgenden, bieten wir Euch eine Zusammenfassung der wichtigsten Vor - sowie Nachteile von Eisengeschirr.

       Die Vorteile 

  1. hervorragende Wärmespeicherung und - leitfähigkeit
  2. Temperaturresistenz
  3. natürliche Antihaftbeschichtung (Patina)
  4. robust & kratzfest
  5. kompatibel mit allen Herdarten (inkl. Induktion & evtl. offene Feuerstelle) 
  6. umweltfreundliche Alternative zu beschichteten Töpfen und Pfannen

 

      Die Nachteile

  1. eher schwer
  2. rostanfällig 
  3. müssen je nach Modell eingebrannt werden
  4. längere Aufheizzeit als bei leichteren und beschichteten Modellen 
  5. empfindlich gegenüber plötzlichen Temperaturschwankungen 
  6. nicht spülmaschinenfest

Nicht-emailliertes vs. emailliertes Gusseisen 

Es gibt kaum ein Gericht, welches NICHT in gusseisernem Kochgeschirr gelingt. Egal ob Kochen, Braten, Grillen oder Schmoren - Euren kulinarischen Phantasien sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es mit einer leckeren Quiche, einem saftigen Steak mit Bratkartoffeln oder Schweinemedaillons in Rahmsauce aus der Gusseisenpfanne? Oder, vielleicht doch lieber leckeres Rindsgulasch aus dem Gusseisentopf? Wer also überlegt, sich Kochgeschirr aus Gusseisen anzuschaffen, hat die Qual der Wahl: Von Pfannen, über Bräter bis hin zu Töpfen - jedes davon sowohl in beschichteter als auch unbeschichteter Ausführung. 

Rohes, unbehandeltes Gusseisen verfügt über hervorragende Brandschutzeigenschaften und ist, mit der richtigen Pflege, so gut wie unzerstörbar. Für viele ist die gusseiserne, unbeschichtete und gut eingebrannte Variante die beste Wahl. Dank der porösen Oberfläche entstehen unter dem Gargut kleine Lufteinschlüsse, welche dazu beitragen, dass sich beim Braten und Schmoren tolle Röstaromen und Krusten bilden. Des Weiteren, nimmt die raue Oberfläche des Kochgeschirrbodens viel Fettigkeit auf, was auf Dauer die sogenannte "Patina" ergibt, eine natürliche Antihaftbeschichtung, die nicht nur ein Brataroma erzeugt, sondern auch ein Anbrennen verhindert.

Eine gut aufgebaute Patina ist demnach unerlässlich, wenn man möglichst lange Freude an seinem gusseisernem Kochgeschirr haben möchte. Damit sich die Patina bildet, muss die Pfanne (bzw. der Topf) vor dem ersten Gebraucht eingebrannt werden. Dieser Vorgang bildet die Basis für eine gute Patina, die sich aber erst mit der Benutzung des Kochgeräts voll entwickelt. Wie beim Malern einer Wand, wird das Patina-Ergebnis besser, wenn eine Grundierung vorhanden ist. Eine genaue Anleitung & Tipps zum Einbrennen findest Du weiter unten im Text unter dem Abschnitt "Gusseisen einbrennen: Step by step". 

Hochwertige Gussprodukte werden Dich garantiert mehrere Jahrzehnte begleiten. Allerdings gestaltet sich die Pflege der rohen Produkte etwas komplizierter als bei den emaillierten Varianten. Wer sich für die glasbeschichtete Version entscheidet, kann getrost auf's Einbrennen verzichten und sagt dem Rost ade! Beim Emaillierungsprozess wird nämlich das rohe Gusseisen mit geschmolzenem Glas beschichtet. Hierbei verzahnen sich die Silikate und Oxide mit dem Trägermaterial and haften fest am Metall an. Das Ergebnis? Ein robustes, kratzfestes, korrosionsresistentes und pflegeleichtes Endprodukt. Dank der unreaktiven Eigenschaften von Emaille kann man in diesem Kochgeschirr auch säurehaltige Speisen zubereiten und aufbewahren, was einen Vorteil gegenüber nicht-emaillierten Gussprodukten darstellt. Unbeschichtete Pfannen und Töpfe sind für das Verwahren von Essen ungeeignet, da das Eisen mit den Lebensmitteln reagieren würde: 1.) Bei länger verbleibender Feuchtigkeit in und am Kochgeschirr, kommt es zur Rostbildung. 2.) Saure Lebensmittel wie z.B. Tomaten oder Essig greifen die Patina an. 3.) Das Aufbewahren von Lebensmitteln in rohem Gusseisen kann zur übermäßigen Abgabe von Eisen führen und dem Essen einen metallischen Geschmack verleihen. 

Von der Performance her, gibt es kaum Unterschiede zwischen emailliertem und nicht-emailliertem Gusseisengeschirr. Beide Varianten verfügen über eine hervorragende Wärmespeicherung und -verteilung, halten hohe Temperaturen aus und sind kompatibel mit allen Herdarten der Indoorküche (auch Induktion & Backofen). Die größten Vor - und Nachteile beider Gusseisenarten haben wir hier für Euch noch einmal kurz zusammengefasst:

 

Gusseisen einbrennen: Step by step

 Alles, was du für das Einbrennen Deines Gusseisenproduktes brauchst, ist: Öl & Küchenkrepp. Wenn es darum geht, welches Öl am besten für den Einbrennvorgang geeignet ist, scheiden sich die Geister. Im Grunde genommen, kann man so gut wie jedes Pflanzenöl nehmen, welches man zu Hause hat. Am geeignetsten sind geschmacksneutrale Sorten, wie Sonnen- oder Rapsöl, da sie sich schön dünn auftragen lassen und zudem hoch erhitzbar sind. Vor dem Einbrennen, muss zunächst einmal der Korrosionsschutz entfernt werden. Dazu wird das Kochgeschirr für 5-10 Minuten in einem heißen Spülmittel-Wasser-Gemisch eingeweicht und anschließend mit einer Bürste oder einem Schwamm abgeschrubbt. Mit klarem Wasser abspülen und gut trocknen lassen. 

Methode 1: Herdmethode

  • Die gut getrocknete Pfanne (oder Topf) mit etwas Öl auswischen. Trage das Öl mit Küchenkrepp ab, bis das Kochgeschirr richtig trocken erscheint. Achtung: Hier machen viele den Fehler, dass sie zu viel Öl verwenden, was zur Verharzung führt und die Pfanne bzw. der Topf klebrig bleibt. Das heißt in diesem Fall - weniger ist mehr! 
  • Das gusseiserne Kochgeschirr für ca. 30 Minuten bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen. So kann sich das Öl schön langsam einbrennen und wir kriegen eine gleichmäßige Patina. Achtung: Es kommt zu vermehrter Rauchentwicklung; daher bitte die Dunstabzugshaube einschalten oder Fenster öffnen!
  • Sobald der Rauch weniger geworden ist, Herd ausschalten und die Pfanne bzw. den Topf abkühlen lassen.
  • Den gesamten Einbrennvorgang kannst du noch weitere 3 bis 4 Male wiederholen. Danach solltest du eine sehr gut eingebrannte Pfanne (bzw. Topf) erhalten haben.
  • Direkt nach dem Einbrennen solltest Du noch etwas mehr Fett zum Braten verwenden, dadurch verbessert sich die Patina noch einmal während der Verwendung. 

Methode 2: Ofenmethode

  • Genauso wie bei der ersten Methode, muss auch hier als Vorbereitungsmaßnahme das gusseiserne Kochgeschirr gründlich gereinigt und danach trocken gewischt werden. 
  • Im Anschluss gibst du etwas Öl auf ein Stück Küchenrolle und wischst damit die gesamte Pfanne (bzw. den gesamten Topf) aus - Innen - & Außenseite. 
  • Damit keine Abdrücke vom Rost auf der Unterseite des Kochgeschirrs bleiben, legst du das Kochgeschirr verkehrt herum auf mittlerer Höhe in den Backofen.
  • Erhitze nun den Ofen auf 250°C und sorge dabei für eine gute Belüftung im Raum, entweder durch das Einschalten einer Dunstabzugshaube oder durch das Öffnen eines Fensters. 
  • Bei der Ofenmethode kommt es zu deutlich geringerer Rauch- und Qualmentwicklung. 
  • Das gusseiserne Kochgerät belässt du eine Stunde lang bei der einstellten Temperatur von 250°C. Danach den Backofen ausschalten und das Kochgeschirr im Ofen komplett auskühlen lassen. 
  • Auch bei dieser Methode kann der gesamte Einbrennvorgang weitere 3 bis 4 Male wiederholt werden.
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